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Im Jahre 1911 wurde der Turn- und Sportverein Zimmersrode gegründet. Bis zur Gründung einer Fußballmannschaft im Jahre 1924 sollten jedoch noch einige Jahre verstreichen. Anfang der 30er zerfielen die Fußballer in die Sektionen „Schwarz/Weiß" (unter Adam Borchers) und den „Arbeitersportverein Rot/Weiß". 1932 begann man mit dem Bau des Sportgeländes, da die Gemeinde jedoch beabsichtigte, eine Schule zu bauen, wurden die Arbeiten kurze Zeit später wieder eingestellt. Politische Ereignisse nahmen auch ihren Einfluss auf den Lebensbereich Sport. Noch stärker war der politische Einfluss nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten: Alle Sportarten wurden dem „Reichsbund für Leibeserziehungen" zwangsweise untergeordnet.

Der Arbeitersportverein wurde unter dem Hitler-Regime zwangsweise aufgelöst. Der Sportbetrieb lief bis zum Beginn des von den Nazis begonnen Krieges weiter, die Vereinstätigkeit ruhte jedoch. Im Jahr des Kriegsendes fanden sich am 12. Dezember dreißig Personen zusammen, um mit der erneuten Gründung eines Vereines einen Neuanfang zu wagen. Sie wählten Georg Biedebach zum ersten Vorsitzenden. Weil es unmittelbar nach dem Krieg keinerlei Turngeräte gab, beschränkte man sich auf das Fußballspielen in der Zimmersröder Gasse und auf den abgeernteten Feldern. Schon ein Jahr später bestand der Sportverein aus 52 Mitgliedern und zwei Mannschaften, die an den vom „Freien Volkssportverband“ ausgetragenen Verbandsspielen teilnahmen. Allerdings verfügte man über keinerlei Trainingsmöglichkeiten, so dass sich die einzige Spielmöglichkeit auf den Wiesen und Feldern in der Gasse ergab.

Die Tore wurden immer auf die Wiese transportiert und aufgestellt und nach dem Spiel wieder entfernt. Die 1. Mannschaft wurde für die B-Klasse, die Jugendmannschaft für die Jugendklasse gemeldet. Während sich beide Kickerteams in der jeweiligen Spitzengruppe ihrer Klassen etablieren konnten, erging ein Hilferuf an die Gemeinde und man beantragte die Nutzung des Reiterplatzes als Spielfeld. Man konnte recht schnell vertraglich mit der Gemeinde übereinkommen und begann am 8. März 1946 mit den Arbeiten am Reiterplatz. „Es ist uns nicht möglich, eine Wiese für Sportzwecke zu pachten. Erst nach der Grummeternte können deshalb wieder Fußballspiele hier stattfinden." So klagte der Vorstand in der Monatsversammlung vom 5. Juli 1946. Die Sportplatzfrage war noch immer nicht gelöst. Die Arbeiten am Reiterplatz gingen zwar weiter, „es ist jedoch mit Schwierigkeiten zu kämpfen", heißt es im Protokoll jener Sitzung. Im April des folgenden Jahres musste der Vorstand mit Erschrecken feststellen, dass die Gelder für den Sportplatzausbau bereits verbraucht waren. dennoch, und hier zeigt sich dieser unbändige Durchhaltewille der Mitglieder, der TuS Zimmersrode gab nicht auf. Beschlossen wurde erstens freiwillige Mithilfe und zweitens eine zinslose Anleihe bei den Mitgliedern: 2045 Reichsmark stellten sie dem Verein auf unbestimmte Zeit zur Verfügung. Als nächste Maßnahme rief der Verein im Januar 1948 zu Spenden auf. Zudem wurden die gebrochenen Sandsteine verkauft, um Arbeitskräfte zu bezahlen.

Am 12. und 13. Juni 1948 konnte dank der tatkräftigen Unterstützung zahlreicher Mitglieder der neue errichtete Sportplatz eingeweiht werden. Man veranstaltete ein Kinderfest, spielte mit allen Mannschaften Fußball, unternahm Waldläufe und veranstaltete einen Tanzabend im Freien. Höhepunkt des Einweihungsfestes auf der ausgebauten Anlage in Zimmersrode war das Fußballspiel der Landesligakicker des Casseler Sport-Clubs 03 e. V. (CSC 03 Kassel) und des Vereins für Leibesübungen 1886 Kassel e. V. (VfL Kassel). Im Garten der Familie Schauberick wurde eigens ein Parkplatz für Fahrräder eingerichtet. Die Einnahmen des Festes reichten aus, um die gesamten Schulden des Vereins zu tilgen. Doch das Geld blieb weiterhin ein großes, wenn nicht gar das größte Problem des Vereins. So musste man Ende 1950 Mitgliedsbeiträge einführen, die sich auf 3,- DM pro Jahr beliefen. Immer wieder erfolgten notwendige Ausbaumaßnahmen.

Im Jahre 1950 beschloss der Verein den Ausbau der Zufahrt zum Sportplatz im Peterswald und die Errichtung eines Zaunes um das Sportplatzgelände. Nur mit den nun erhobenen Mitgliedsbeiträgen konnte man diese Kosten begleichen. 1961 kam es erneut zu einer großen Begegnung auf dem Zimmersröder Sportplatz: Die Fußballer des KSV Hessen Kassel und der Borussia Fulda lieferten sich ein packendes Spiel, bei dem die Zuschauer inzwischen auch Sitzplätze nutzen konnten. Rund um das Fußballfeld hatte man zudem auch Sprung- und Wurfbahnen errichtet. 1966 schwang sich der Verein auf, ein Vereinsheim zu errichten. Am 30. April ging es los und diesmal flossen sogar öffentliche Gelder, denn der Verein war zwischenzeitlich beim Amtsgericht Borken eingetragen worden und wurde fortan als „TuS 1911 Zimmersrode e. V. geführt.

Über Pfingsten 1967 wurde das neue „Sporthäuschen“ seiner Bestimmung übergeben. Höhepunkt des sportlichen Programms zur Einweihung war das Aufeinandertreffen der Fußballer der Borussia Fulda und des SV Borken am Pfingstmontag. Die Kosten für das Sporthäuschen beliefen sich auf insgesamt 45.000,- DM von denen das Land 14.000,- DM, die Gemeinde Zimmersrode sowie der Hessische Fußballverband jeweils 10.000,- DM, der Landkreis 4.000,- DM übernahmen, so dass lediglich die verbleibenden 7.000,- DM von den Vereinsmitgliedern aufgebracht werden mussten. Nun waren die beengten Verhältnisse in der kleinen Holzbaracke endlich Vergangenheit, in der sich Spieler, Betreuer, Schiedsrichter und allerhand Utensilien den knappen Platz teilen mussten. In diesem Jahr schlossen sich der TuS Zimmersrode und der TSV Waltersbrück zur Spielgemeinschaft SG Zimmersrode/Waltersbrück zusammen. Aus dieser schließlich 36 Jahre andauernden, sehr fruchtbaren Zusammenarbeit erwuchsen zahlreiche Freundschaften und unzählige sportliche Erfolge.

Im Jahr 1979 war der Sportplatz erneut in derart schlechtem Zustand, dass Fußballspielen kaum mehr möglich war. Regen hatte den nackten Fels blank gespült, so dass es immer wieder zu schlimmen Verletzungen kam und ein Handeln unausweichlich wurde. Im Sommer 1979 stellte die Preußische-Elektrizitäts-Aktiengesellschaft (Preag) Mutterboden aus dem gerade eröffneten Zimmersröder Tagebau „Junkernhof“ zur Verfügung, der unter Leitung des damaligen Schriftführers Werner Schauberick in den Peterswald verbracht wurde. Obwohl es den Verantwortlichen gelungen war, bereits den Mutterboden kostenneutral zu beschaffen und zahlreiche Mitglieder fleißig Hand anlegten, sahen sich sowohl der Schwalm-Eder-Kreis als auch das Land Hessen außer Stande, den für das Dorf wichtigen Verein finanziell zu unterstützen. Schließlich war es der Einsicht und der Fürsprache des Hessischen Landessozialministers Armin Clauss zu verdanken, dass die Homberger Kreisverwaltung dem TuS Zimmersrode 20.000,- DM in der Folge der Landesförderung in Höhe von 10.000,- DM anwies. Allerdings reichten die Fördermittel nicht aus und machten ein neuerliches Darlehen unabwendbar. Gemeinsam mit einer groß angelegten Sammelaktion konnte so die pünktliche Wiedereröffnung des Sportplatzes zum 70jährigen Vereinsjubiläum des TuS Zimmersrode im Jahre 1981 erfolgen.

Gleichzeitig konnten die Fußballer mit Ihrem Trainer Pfarrer Schomann den lang ersehnten Wiederaufstieg in die A-Klasse feiern. Auch die A-Jugendlichen waren in die Bezirksleistungsklasse aufgestiegen, was im Wesentlichen dem besonderen Einsatz von Josef Eigl, Helmut Rommel und Werner Ewald, die als ehrenamtliche Spartenleiter, Betreuer, Trainer und Ansprechpartner zur Verfügung standen, zu verdanken war. Die Fußballer sind bekannt für die Eigenschaft, nicht lange zu brauchen, um aufkommende Probleme zu lösen: Es geschah wohl irgendwann um das Jahr 1984, als während eines Sonntagsspiels ein Ball auf einen Baum flog und dort in den Ästen hängen blieb. Da haben die Fußballer den Baum kurzerhand abgesägt. Das hat für Riesenaufregung gesorgt, so dass sogar die Hessisch-Niedersächsische Allgemeine einen Reporter nach Zimmersrode in den Peterswald schickte, um über dieses „unerhörte“ Verhalten zu berichten.

Die Fußball-Seniorenmannschaft der SG Zimmersrode/Waltersbrück steuerte auf rasantem Zickzack-Kurs durch zahlreiche Ligen. Nachdem man in die B-Klasse abgestiegen war, konnte man 1988 nach dem Wiederaufstieg wieder A-klassig spielen. Man erreichte sogar die Bezirksliga und überraschte in der Spielzeit 1993/1994 mit einem kurzen Gastspiel in der Bezirksoberliga. Nach weniger erfolgreichen Jahren landete man schließlich wieder in der Bezirksliga um später wieder eine Heimat in der A-Klasse zu finden. 1989 wurde den Sportlern die Möglichkeit geschaffen, dank Errichtung einer Flutlichtanlage auch bei unzureichenden Lichtverhältnissen zu trainieren und zu spielen. Die überdachte Erweiterung des Sporthäuschens erfolgte 1991. Im Außenbereich wurde eine neue Barriere um den Platz sowie Schutzwände im überdachten Bereich des Sporthauses errichtet sowie umfangreiche Pflasterarbeiten ausgeführt, die den Spielern und den Besuchern den Aufenthalt auf dem Sportplatz angenehmer gestalten. Trotz der recht erfolgreichen Zusammenarbeit der Fußballer zerbrach die Spielgemeinschaft mit dem Nachbarverein aus Waltersbrück und man trennte sich schließlich 2002. Ärgerlich war dabei die plötzliche und konsequente Trennung von einem Tag auf den anderen. Offenbar konnten die Senioren und die Vereinsführungen nicht mehr miteinander auskommen. Aus heutiger Sicht bleibt festzuhalten, dass die Trennung keinem der beiden Vereine genützt hat.

Mit den damals verbliebenen Spielern der Seniorenabteilung und unter Hilfestellung der Altherrenmannschaft gelang es dem TuS Zimmersrode auf sich alleingestellt, unmittelbar im Anschluss an die Trennung, eine Mannschaft für den Spielbetrieb 2002/2003 in der B-Klasse anzumelden. Unter Leitung des neuen Trainers Jürgen Lippek gelang der 1. Mannschaft im ersten „Solo-Jahr“ ein hervorragender und alles andere als erwarteter 3. Platz. Besondere Erwähnung sollte hierbei unter anderem finden, dass der TuS Zimmersrode nach der Trennung die Jugendarbeit für die gesamte ehemalige Spielgemeinschaft schulterte und so die sportliche Zukunft der Jugendmannschaften sicherstellte.

Bereits 2004/2005 gelang es dem TuS außerdem, eine Reserve-Mannschaft in der Kreisliga-C ins Rennen zu schicken. Trainer Jürgen Lippek trainierte die Mannschaften des TuS bis zum Ablauf der Saison 2006/2007 und übergab den Trainerposten 2007/2008 an das neue Trainerteam, bestehend aus Ulrich Siebrecht und Roman Felk. Nach einem weiteren Jahr in der Kreisliga-B erreichte die erste Mannschaft in der Spielserie 2008/2009 den 2. Tabellenplatz, was schließlich zur Relegation zum Aufstieg in die A-Klasse berechtigte. Gegner in den 2 Relegationsspielen waren die Reserveteams des SC Neukirchen und der SG Gilsa/Jesberg/Waltersbrück. Mit einem 2:1-Erfolg über die SG Gilsa/Jesberg/Waltersbrück und einem eher für Neukirchen glücklichen 0:0, befand man sich fortan in der A-Klasse. Berufliche Gründe standen einer weiteren erfolgreichen Trainerarbeit Ulli Siebrechts im Wege, so dass die TuS-Verantwortlichen mit einem neuen Trainer in der A-Klasse starten mussten. Für diesen Posten konnte der Waberner Trainer Holger Walter für die Arbeit als hauptverantwortliche Trainer im Peterswald gewonnen werden. Gemeinsam mit Co-Trainer Roman Felk gelang Holger Walter der Verbleib in der A-Klasse. Die hervorragende Arbeit des vorgenannten Trainerteams konnte bedauerlicher Weise lediglich ein weiteres Jahr fortgesetzt werden, da Holger Walter mit Ablauf der Saison 2010/2011 sein Ausscheiden als Trainer bekannt gab, obwohl man mit dem 11. Tabellenplatz das angestrebte Saisonziel erreicht hatte und damit gut gerüstet auf die kommende Spielzeit hätte blicken können.

In der aktuellen Spielserie 2011/2012 wird das nach 6 Spielerabgängen neu formierte Team von dem Trainerteam Roman Felk und Celal Karas trainiert, ihnen zur Seite stehen die beiden erfahren TuS-Spieler Joachim Peter und Joachim Schröder deren Aufgabenbereich sich unter anderem auf die Betreuung des Reserveteams erstreckt. Der Einsatz aller Helfer im Umfeld des TuS Zimmersrode möge von dem Erfolg gekrönt sein, der der Wertstellung eines derartigen selbstlosen und ehrenamtlichen Einsatzes gerecht wird.

Sehr wichtig in wirtschaftlicher Hinsicht für den TuS Zimmersrode war und ist der gastronomische Betrieb im Vereinsheim auf dem Sportplatz. Mit dem Verkauf von Speisen und Getränken an den Trainings- und Spieltagen hat sich der Verein eine solide Einkommensbasis geschaffen und kann damit Anschaffungen tätigen, die wesentliche Erleichterungen für den Spielbetrieb schaffen und die dem Vereinsheim den Komfort einer modernen Mehrzweckeinrichtung verleihen. Die Möglichkeit der Anmietung des Vereinsheims für Familienfeiern, Geburtstage usw. findet regen Zuspruch in Zimmersrode, womit den vielen Mitstreitern und Helfern der 100jährigen Vereinsgeschichte aufrichtiger Respekt gezollt wird.