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Es klang wie ein Hilferuf und genauso war es auch gemeint. Händeringend bat der Vorstand des damals gut 50 Mitglieder zählenden Verein die Gemeinde Zimmersrode um Beistand: “ Wir wissen nicht, wo wir spielen sollen, wenn das Frühjahr beginnt”, liest sich der dringende Apell vom Februar 1946 im Protokollbuch. Der Turn- und Sportverein Zimmersrode suchte vor gut 40 Jahren um die Überlassung des “ Reiterplatzes” nach, denn-so steht es im 96 Seiten starken Band der Sitzungsaufzeichnungen aus den ersten Nachkriegsjahren: “ Hier soll ein neuer Sportplatz entstehen. “ Was mit den sozialen und wirtschaftlichen Wirren der Zeit einigermaßen zu erklären ist, mag dennoch bei vielen jüngeren Mitgliedern des traditionsreichen Vereins auf Unverständnis stoßen: Zwei Fußballmannschaften, die an den vom Freien Volkssportverband ausgetragenen Verbandsspielen teilnehmen wollten, hatten keine Ahnung, wo sie dem runden Leder nachjagen sollten ......

Und heute? Eine moderne Sportanlage ziert den idyllischen Hügel des Peterswaldes in dem Grabengebiet der hessischen Senke gelegen Dorf. Ein Rasenplatz, der allen Wünschen des Fußballerherzens gerecht wird, Umkleidehaus, Ballauffangzaun, Flutlicht.” TuS Zimmersrode “ prangt es hoch oben über den Zuschauerrängen auf dem weißen Schild unter der gewaltigen Uhr.

Der Unterschied ist mit den Veränderungen der Zeit, mit technischen und wirtschaftlichen Errungenschaften im Laufe der letzten 40 Jahre allein nicht zu erklären. In der folgenden Chronik der Ereignisse  im und um den Turn- und Sportverein wird noch viel von Eigenleistung, von ehrenamtlicher Aufopferung der Mitglieder die Rede sein. Denn ohne die Schaffenskraft und den Willen zum Fortbestehen des regen Vereinslebens mit seinem mittlerweile vielseitigen Angebot an Sport- und Freizeitmöglichkeiten konnte dies alles nicht entstehen.

Es mag etwas ungewöhnlich anmuten, in einer Chronik der Ereignisse und Errungenschaften in 75 Jahren den Blick zunächst nur fünf Jahre zurückschweifen zu lassen. Dennoch das Jahr 1981 war eines, 183dass das typische Auf und Ab dokumentiert und das stellvertretend ist für den dornenvollen Weg über Höhen und Tiefen, den dieser Verein zu beschreiten hatte - und auch fürderhin zu beschreiten hat. Höhen und Tiefen: Einen Höhepunkt und Glanzpunkt erlebte der TuS wahrhaftig in jenem Jahr, in dem er sein 70jähriges Bestehen beging. Mit der Einweihung des renovierten Sportplatzgeländes konnte das “kleine” Jubiläum gefeiert werden. Und just im Jubiläumsjahr feierte die 1. Fußballmannschaft unter Trainer Pfarrer Schomann der langersehnten Wiederaufstieg in die A-Klasse. Auch die A- Jugendlichen waren gerade aufgestiegen - in die Bezirksleistungsklasse. Die Tischtennisabteilung erlebte ihren bislang größten Erfolgsboom. Die erste kämpfte in der Landesliga, die Zweite in der Bezirksklasse. Und infolge der Fertigstellung des Hartplatzes in Zimmersrode wurden auch die Trainingsbedingungen für die Handballerinnen verbessert.

Der Beschluss zum Ausbau der Sportplatzanlage wurde in der Sitzung vom 10 März 1978 gefasst. Erinnerungen wurden wach an die Einweihung 30 Jahre zuvor: Im Juni 1948 wurde der Platz nach äußerst schwierigen Ausbauarbeiten seiner Bestimmung übergeben. Die Bedingungen von 1948 waren 30 Jahre danach ähnlich schlecht. Zwar stellte sich nicht mehr   wie noch vor der Währungsreform - das Problem der Arbeitskräfte (die Gemeinde   musste damals die Beschäftigung durch den Verein unterbinden), die Finanzierungsfrage aber stellte sich nach 1978 ebenso dringend. 175Wieder ergingen Hilferufe: an die Gemeinde Neuental, an den Schwalm-Eder Kreis und das Land Hessen. Der Verein bat um Unterstützung. Bei aller Mithilfe der Mitglieder - dieses Projekt konnte der Verein ohne Zuschüsse finanziell beileibe nicht verkraften. Wie schwierig sich die Verhandlungen gestalteten - 115.000 DM waren zunächst veranschlagt, auf 140.000 DM beliefen sich die tatsächlichen Kosten, darauf wird noch näher einzugehen sein. Fest steht eines:  Ohne die gemeinsamen Anstrengungen, zu denen der Vorstand (damals unter dem  1. Vorsitzenden Hans Reitze) immer wieder alle Mitglieder aufrief, wäre der Ausbau nicht zustande gekommen. Wie schon in den 40ern so auch Ende der 70er bis zum 70. Geburtstag des Vereins und darüber hinaus bei Erweiterungs- und Überarbeitungsmaßnahmen bis zum heutigen Tag: Finanzielle Zuwendungen der Mitglieder und vor allem   eigenes Handanlegen auf der “Baustelle Sportplatzanlage“ haben das erst möglich gemacht, was sich heute als171 das “ Peterswaldstadion” auf der Höhe von Zimmersrode präsentiert. Eine wichtige Voraussetzung, um den Wunsch vieler Jugendlicher zu erfüllen, die Ihre Freizeit sinnvoll mit sportlicher Aktivität gestalten wollen. Das  Notsignal “ Wir wissen nicht, wo wir spielen sollen....” das erklingt nicht mehr  in Zimmersrode.   Die beinahe historisch zu nennende Jahreshauptversammlung 1978 die den Ausbau der  Anlage beschloss, fand in der Gastwirtschaft Lauer statt. An jenem Ort , der den  Ausgangspunkt darstellt für alle sportlichen Betätigungen im Turn- und Sportverein  1911 Zimmersrode. In der damaligen Gaststätte Bahnhof (Johannes Ernst, danach  Hans Schöneweiß) nämlich  - unvorstellbar vielleicht für viele - wurde im Winter geturnt: vor 75 Jahren. Bei Sonnenschein zog die eifrige Turnerschar aus ins Frei, nahm Reck und Barren mit zum Gelände “ Unter den Eichen “. Denn der TuS Zimmersrode war in den ersten Jahren nach der Gründung ein reiner Turnverein. Womit wir nun wirklich bei den ANFÄNGEN wären.

 

 

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