Die Freude darüber währte nicht allzu lange: Musste doch schon Ende der 1950 ein Obolus von 3 DM pro Mitglied kassiert werden - um Schulden abzubauen, die wegen weiterer Ausbaumaßnahmen an der Sportplatzanlage entstanden waren. Und wieder das gleiche Bild: Finanzielle Schwierigkeiten können die rege Vereinstätigkeit nicht überschatten. Am 16. Januar 1949 wird eine Tischtennisabteilung gegründet, im Juni 1949 richtet der TuS ein großes Sportfest aus mit Leichtathletikwettkämpfen, Fußball-Pokalspielen und grandiosem Festzug aller Mannschaften. Im Juli 1950 wurde bei TuS auch Faustball eingeführt, die Sparte erscheint allerdings 1959 zum letzten Mal in den Protokollbüchern.
Natürlich gab es auch Schattenseiten: So mussten 1959 die Tischtennisspieler auf die Ausübung ihrer Sportart verzichten, weil einfach kein Saal zur Verfügung stand. Neben Quererlen auch wieder Erfreuliches: Am 8. Januar 1950 beschloss die Generalversammlung, die Gründerjahreszahl “ 1911” in den Vereinsnamen aufzunehmen. Gleichzeitig wurden die noch in Zimmersrode wohnenden Mitbegründer zu Ehrenmitgliedern ernannt: Johannes Schneider, Ditmar Wichard, Adolf Kniese.
Mut zum Risiko zeichnete den in den Jahren finanziell arg gebeutelten Verein aus: Im Mai 1950 wurde der Ausbau des Anmarschweges zwischen Friedhof und Sportplatz beschlossen- bis auf 40 Meter, die von der Gemeinde übernommen wurden, in Gemeinschaftsarbeit. Des Weiteren wurde beschlossen, den Platz mit einem Drahtgeflecht einzuzäunen.
Das Vereinsschiff um kurvte auch diese Klippen. Die Mitgliederzahlen stiegen, die Vorsitzenden wechselten über die Jahre: Von 1947 bis 1950 Philipp Bade, dann führte Burghard Kurz zwei Jahre den Vorstand an, wurde abgelöst von Gustav Zillich der nach einem Jahr wiederum Konrad Block Platz machte. Von 1955 bis 1970 dann schwang Georg Bruchhäuser das Zepter beim TuS 1911 Zimmersrode. In diese Zeit fiel auch das 50 jährige Jubiläum mit dreitägiger Einweihungsfeier.
Wiederum war der Sportplatz erweitert worden, Aschenbahn, Sprung und Wurfbahnen waren neu angelegt, für die Zuschauer neue Sitzgelegenheiten geschaffen worden. Höhepunkt des Jubiläumsprogramms im August 1961 war das Kräftemessen der Fußballer vom KSV Hessen Kassel und Borussia Fulda. Unter Bruchhäusers Vorsitz und den Aktivitäten von Günther Wickert wurde auch 1964 eine 2. Fußballmannschaft ins Leben gerufen und 1966 erneut eine Schwimmabteilung gegründet.
Ja, 1966, das war wieder so ein Jahr - ein weiterer Glanzpunkt in der Vereinsgeschichte. Am 30. April nämlich genau um 7:oo Uhr, wurde mit dem Bau des Sporthauses begonnen. Ferner wurde 1966 der Verein beim Amtsgericht Borken eingetragen - eine Voraussetzung dafür, dass öffentliche Gelder fließen konnten. Und nochmal 1966: Am 22 September beriet die TuS - Versammlung über den Zusammenschluss mit dem TSV Waltersbrück. Nach eingehenden Erörterungen in Mitgliederversammlungen wurde in der Gastwirtschaft Rochna ein Vertrag geschlossen, der die Spielgemeinschaft begründete. Gewinnausschüttung, Sportkleidung, Jugendbetreuung wurden per Kontrakt geregelt. So konnte schon am 28. Januar 1967 die erste gemeinsame Jahreshauptversammlung von TuS 1911 und TSV Waltersbrück in der Gastwirtschaft Lauer über die Bühne gehen.
Über Pfingsten 1967 wurde die neue Umkleide- und Aufenthaltshalle ihrer Bestimmung übergeben. Höhepunkt des sportlichen Programms zur Einweihung: Die Fußballer von Borussia Fulda und dem SV Borken kreuzten am Pfingstmontag die Klingen. 45.000 DM hatte der Bau der Unkleidehalle verschlungen: 10.000 DM stellte die Gemeinde, 4.000 DM der Kreis, 14.000 DM das Land und 10.000 DM der Hessische Fußballverband. Die restlichen 7.000 DM wurden von den Mitgliedern in Eigenleistung aufgebracht: “ In unermüdlichem Einsatz waren die Mitglieder des Sportvereins fast in jeder freien Minute auf ihrem Platz zu finden”, ist im Zeitungsartikel der Hessischen Post vom 13 Mai 1967 zu lesen. In einjähriger Bauzeit waren zwei Umkleideräume, ein Dusch- und ein Geräteraum entstanden, ferner zwei Toiletten und ein Schiedsrichterraum, ein Desinfektionsraum und die Heizung. Wer erinnert sich noch daran, dass Spieler, Schiedsrichter und Betreuer jahrelang mit der Holzbarakke am Sportplatz hatten vorlieb nehmen müssen? Klar, dass sich die Spieler der SG Zimmersrode - Waltersbrück mächtig ins Zeug legten an jenem Pfingstwochenende und verdientermaßen ihre Widersacher aus Kleinenglis mit 1:0 bezwangen.
Der nächste Höhepunkt - jetzt unter Vorsitz von Leo Karger : die 60 Jahr - Feier im Juni 1971. Im Dorfgemeinschaftshaus dankte Leo Karger besonders Bürgermeister Wege und der Gemeindevertretung für deren Hilfe um den Ausbau der Sportanlage. Ditmar Wichard und Johannes Schneider wurden für 10jährige Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet, zum Ehrenvorsitzenden wurde Georg Bruchhäuserernannt. Trotz strömenden Regens wurde den Zuschauern erlesene Fußballkost gereicht: zum Vereinsjubiläum gab`s Pokalturniere und einen Festzug - eine Stimmung wie zwei Jahre zuvor auf der Sportplatzanlage, als ( damals allerdings bei herrlichstem Wetter ) TuS und TSV ihr erstes gemeinsames Sportfest zu Pfingsten ausgerichtet hatten.
Dann allerdings erfüllte Bestürzung den TuS Zimmersrode: Die Jahreshauptversammlung am 10 Juli 1971 musste abgebrochen werden, der Vorsitzende trat zurück. Der Vorstand war gerade routinemäßig entlastet worden, da drohte ein Antrag auf Ausschluss der Tischtennisabteilung aus der Sportgemeinschaft die Sitzung zu sprengen. Als der Ausschluss mit einfacher Mehrheit beschlossen wurde, legte Leo Karger - wie angekündigt - sein Amt nieder. Der Gesamtvorstand vertrat auf der Fortsetzungsversammlung die Ansicht, mit dem gefassten Beschluss sei die Sportgemeinschaft aufgelöst worden. Rechtsfragen, Eingaben, Kontroversen ließen auch die zweite Versammlung platzen. Dies alles begab sich vor dem Hintergrund einer bedrückenden sportlichen Mißerfolgsserie. Die 1. Fußballmannschaft hatte soeben den Wiederaufstieg in die A-Klasse verpasst, die Tischtennisspieler der 1. Mannschaft waren in die Bezirksklasse abgestiegen. Der sportliche Niedergang, weiteres Abgleiten der Teams in tiefere Etagen konnte indes ebenso aufgehalten werden wie ein Zusammenbruch der Sportgemeinschaft. Die Mitglieder rauften sich zusammen, Leo Karger blieb 1. Vorsitzeder. Bis zum Jahre 1972, als Lothar Girth im zweiten Wahlgang während der Versammlung am 14. Januar ganze drei Stimmen mehr auf dem Habenkonto verbuchen konnte als sein Vorgänger. Girth blieb vier Jahre im Amt, bis er im Mai 1976 vom Spielgemeinschaftvorsitzenden Hans Reitze abgelöst wurde, der dann 1982 Werner Schauberick Platz machte. In den Protokollen jener Jahre kehrt eine Formulierung immer wieder: “Als Aushängeschild des Vereins“ wird durchgängig - zum ersten Mal von Lothar Girth im Januar 1973 - die Tischtennisabteilung gewürdigt. Anlass genug uns mit dieser Sparte ein wenig näher zu befassen. Im Jahr 14949 gegründet, hatten Sie rasch regen Zuspruch zu verzeichnen.
Als Initiator der Gründung ist Erwin Geffe zu nennen, der die Abteilung bis 1962 auch führte. 20 bis 25 Mitglieder zählte die Sparte in jenen Jahren. Auf Wettkampfebene starteten die TuS - Tischtennisspieler prompt mit einem beachtlichen Erfolg. Im ersten Spieljahr erreichten Sie in der Kreisklasse A des Tischtenniskreisverbandes Fritzlar - Homberg , bei dessen Gründung die TuS - Abteilung selbst mitgewirkt hatte, auf Anhieb den 2. Tabellenplatz. Erfolgreiches Jahr 1962: Eine weitere Herren- und Damenmannschaft konnte gestellt werden. In diesem Jahr übernahm Friedrich Bruchhäuser das Kommando in der jungen Abteilung. Zwei Jugendmannschaften kamen im darauffolgenden Jahr hinzu; deren erste sich zur Verblüffung aller von Beginn an, vom Erfolg beseelt, als Team wahrer Himmelsstürmer entpuppte. Die Jugendlichen schlugen ihren Gegnern bereits in der Saison 64/65 derart die Schmetterbälle um die Ohren, dass denen Hören und Sehen verging: Kreismeisterschaft, anschließend nordhessischer Titelgewinn und 4 Platz bei den Hessischen Meisterschaften 1966 wurde die Erste Jugendmannschaft komplett in die A-Klasse der Senioren übernommen. Mit vier Senioren- und zwei Jugend- Mannschaften kämpft die Abteilung in den folgenden Jahren um Punkte. Der Ersten gelang 1968 der Sprung in die Bezirksklasse und schon zwei Jahre später hüpften die Schubert - Gonnermann - M. Kramer - Bohne - Teubner - Schneider noch eine Stufe höher: in die Gruppenliga. Dort auf dem Gipfel des Erfolges, konnte sich das Team wegen personeller Schwierigkeiten allerdings nur ein Jahr lang halten: 1971 ging`s zurück in die Bezirksklasse, Lothar Kramer löste seinen Vorgänger Friedrich Bruchhäuser 1972 als Abteilungschef ab. In seiner Amtszeit setzten die Spieler der Ersten zu neuen Höhenflügen an. Aufstieg in die Gruppenliga 1973 und 1976 die Krönung: Landesliga. Verstärkt durch die Spieler Meiss, Gonnermann und Klapp mischte die TuS - Elite bis 1982 auf Landesebene mit. Auch die Zweite verzeichnete in jenen Blütenjahren der Abteilung beachtliche Erfolge. Sie stieg in die Bezirksklasse auf. Die weiteren Mannschaften mischten derweil weiter in den Kreisklassen mit.
Weggang einiger Spieler, vernachlässigte Jugendarbeit - die Tage voller Glanz und Gloria waren gezählt. So kam es, wie es kommen musste: 1982 stieg die Erste mangels Nachwuchs in die Gruppenliga ab. 1984 gar löste sich die Mannschaft nach weiterem personellem Aderlass auf. Die bange Frage im Sommer 1984: Steht die gesamte Abteilung vor dem Einsturz? Die weitere Zersetzung konnte vermieden werden, denn der Verein sah es gleichsam als seine Verpflichtung an, der Jugend die Ausführung dieser populären und in Zimmersrode ja lange Zeit so erfolgreichen Sportart anzubieten. Die verbliebenen Spieler schlossen sich zusammen, unter Spartenleiter Karl Hoffelner und Nachwuchsbetreuer Lothar Girth rauft sich die Abteilung noch einmal zusammen und die Serienspiele 1984 / 85 konnten mit zwei Mannschaften in den Kreisklassen A und C begonnen werden. Für die Rückrunde konnte sogar noch eine dritte Mannschaft für die D - Klasse gemeldet werden. Und gleich stellten sich Erfolge ein: Die 2. Mannschaft errang 1985 / 86 den Kreispokal und belegte bei den Bezirkspokalmeisterschaften unter 9 Teams einen ausgezeichnete dritten Platz. Obendrein wurde sie Kreismeister der C - Klasse, was den Aufstieg in die Kreisklasse B bedeutete. Die Jugendarbeit und das lässt die Abteilung mit aller Zuversicht in die Zukunft blicken, trägt wieder Früchte. Die erste Jugendmannschaft mit Andreas Beier, Michael Girth, Christian Girth und Thomas Allmeroth holte sich mit 48:0 Punkten (!) den Kreismeistertitel, stieg in die Bezirksklasse auf und gewann nebenbei den Kreispokal. Mit gutem Erfolg spielen derzeit die zweite Jugend- und Schülermannschaft. 48 Jungen und Mädchen beteiligten sich an der von der Abteilung organisierten Mini - Meisterschaft für die ganz Jungen. Vier Mädchen durften am Bezirkspokalentscheid teilnehmen Susanne Altrichter belegte sogar beim Landesentscheid einen guten Mittelplatz. Das waren die 50er, 60er, 70er und 80er Jahre. Weiter geht mit dem Schwerpunkt Handball, Fußball.